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Wartesemester
Der gewünschte Studiengang rückt in ungreifbare Nähe, weil der Notendurchschnitt (Numerus Clausus) einfach nicht stimmt?
Dann könnten ein bzw. mehrere Wartesemester das richtige sein. Aber aufgepasst: Um das Thema ranken sich zahlreiche
Mythen - von denen sich einige als echte Halbwahrheiten oder schlichtweg als falsch herausstellen. Wer hinterher keine
böse überraschung erleben möchte, weil er beispielsweise völlig umsonst Zeit vergeudet hat, der sollte sich deshalb
genauestens über die Aufnahmeverfahren an der jeweiligen Hochschule informieren.
Grundsätzlich können Wartesemester den Zugang zum gewünschten Studienplatz erleichtern, müssen dies aber nicht
zwangsläufig. Pauschalaussagen a la "Ein Wartesemester gilt wie ein NC-Punkt" sind in jedem Fall blanker Unsinn!
Tatsächlich werden zulassungsbeschränkte Fächer nach wie vor in erster Linie über den Notendurchschnitt im Abitur
vergeben. Erst danach kommt die individuelle Wartezeit ins Spiel - und auch hier können keine Prognosen vorab gegeben
werden. Denn: Je mehr Studienbewerber mit Wartesemestern, desto geringer die Chance, dass diese überhaupt den
gewünschten Effekt bringen - schließlich wird dann auch hier im Einzelfall zunächst der Bewerber mit der höchsten
Anzahl an Wartesemestern berücksichtigt, danach der mit der zweithöchsten Anzahl und so fort.
Ein weiterer Aspekt, der immer wieder zu Verwirrungen führt: Wartesemester werden nur dann als solche gezählt, wenn
in dieser Zeit überhaupt nicht studiert wird. Es lohnt sich also nicht, einfach ein anderes Studium zu beginnen bzw.
sich hier lediglich an der Hochschule zu immatrikulieren - ganz im Gegenteil! Gezählt werden nur jene Semester ab
Abitur, in denen überhaupt nicht studiert wurde. Viele Hochschulen empfehlen ihren Bewerbern daher, die Zeit des
Wartens auf einen Wunsch-Studienplatz sinnvoll zu nutzen. Medizinstudenten in spe beispielsweise profitieren von der
Mitarbeit im gesundheitlichen Bereich oder gar von einer Ausbildung zum Beispiel als Pfleger bzw. Krankenschwester.
In gefragten Medienfächern kann man vorab durch Praktika oder freie Mitarbeit Wartesemester und gleichzeitig wertvolle
Erfahrungen sammeln. Trotzdem: Eine Garantie auf den gewünschten Studienplatz gibt es auch dann nicht. Wer seine
individuellen Chancen hierfür objektiv beurteilen lassen möchte, der kann zum Beispiel eine persönliche
Studienberatung vereinbaren.
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